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Mehr und mehr vermute ich uns in dem, was ungesagt bleibt, unbetrachtet, unerhört.
Montagmorgen. Ein Blick aus dem Fenster, hinunter auf Pflastersteine in Nassgrau, besprenkelt mit braungetönten Blattschnipseln, die offenbar aufgegeben haben, sich dem Lauf der Zeit ergeben. Hinter mir das leise rhythmische Rauschen des Kühlschranks, im Treppenhaus erklingen Schritte, werden kurz lauter und verebben wieder. Sekunden später fällt die Haustüre ins Schloss. Ich spähe vermehrt nach Leben dieser Tage – an Vorhangspitzen vorbei ebenso wie in den hintersten Winkeln meiner Erinnerungen und Gedanken. Wir begegnen uns mit weniger Trittsicherheit und mehr Bedacht. Ich sehe uns schweigend nebeneinander her durch raschelndes Blattwerk schlendern und der Gegenwart des jeweils anderen lauschen. Hin und wieder genügt das Wissen darum, dass die eigenen Schritte nicht im Alleingang verhallen. In manchen Momenten erkenne ich uns in dem, was unbewusst bleibt, unverstanden und gleichwohl unabdingbar.
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Irgendwo zwischen gähnender Leere
und schier berstender Fülle taumeln wir durch Zeit, Raum und knapp aneinander vorbei. Wir schlüpfen in Stimmungen und Ansichten wie in nicht wirklich gut passende Kleider, kombinieren planlos, starren uns selbst aus dem Spiegel immer undurchsichtiger werdender Tage entgegen und legen die Stirn in Falten. Wir fragen uns gegenseitig nach dem Weg und schicken einander schulterzuckend um die nächste Ecke. Zu sperrangelweit offenen Fragen gesellt sich Ratlosigkeit. Wir denken in Alternativen, die wir nicht zu haben scheinen und sinnieren darüber, was Abwesenheit alles in Frage stellt. |
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